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Auch heute kann ich mich wieder einmal nicht wirklich über die Bahn beklagen. Natürlich höre ich überall die Klagen meiner Mitreisenden, aber als erfahrene Bahnfahrerin kann ich das überhaupt nicht nachvollziehen.

Fahren mit der Eisenbahn. Bestimmt war das früher gemütlicher (wenigstens in alten Filmen mit Hans Moser).
Heute zum Beispiel auf dem Weg von Duisburg nach Köln und wieder zurück hat fast richtig viel irgendwie fast gut geklappt. Auf dem Hinweg kam der ICE mit kaum zehn Minuten Verspätung in Duisburg an. Sogar eine freundliche Ansage mit der Bitte um Verständnis konnten sich die Bahn leisten.

In Deutz am Bahnhof umsteigen in die S-Bahn Richtung Düren: Zwar funktionierten die Zuganzeigen auf den Gleisen nicht und die Ansage wohl auch nicht, aber immerhin konnten die Anzeigetafeln anzeigen, dass die Anzeige defekt war. Toller Trick: Wir sollten uns anhand der Anzeigen an den Zügen orientieren. Da funktionierte die Anzeige tatsächlich doch am einen oder anderen Zug und zeigte »S13« oder »S6«. Sehr hilfreich, wenn man Richtung Düren fahren möchte …

Auf dem Rückweg kam die S-Bahn pünktlich und einem pensionierten Bahnmitarbeiter traten die Tränen in die Augen. Der ICE nach Duisburg kam zwar gar nicht, aber innerhalb von wenigen Minuten konnte die Bahn einen Ersatzzug stellen. Das war zwar kein ICE, sondern ein IC (der nur ein ganz klein wenig fast so aussah, als hätte der TÜV in Indien die Wagen ausrangiert und der Bahn zum Gang auf den Aktienmarkt geschenkt), aber dieser IC ist tatsächlich mit weniger als zwanzig Minuten Verspätung abgefahren.

Allerdings musst der IC eine Umleitung durch die Landschaft zwischen Düsseldorf und Köln antreten. Auch dafür habe ich natürlich Verständnis. 30 Minuten Verspätung in Duisburg (mal abgesehen von den 20 Minuten Verspätung bei der Abfahrt) ist ja eigentlich gar nicht so viel … der Anschlusszug nach Moers natürlich weg. Aber der freundliche Mitarbeiter am Infopoint erklärte mir, ich dürfe einfach den nächsten Zug nach Moers nehmen, das wären jetzt ja nur noch 20 Minuten. Er bittet mich um Verständnis: Er hätte einen harten Tag hinter sich.

Ich hingegen hatte ja eine dieser locker gemütlichen Fahrten mit der Bahn hinter mir und kann gar nicht nachvollziehen, wie hart man bei der Bahn arbeiten muss, damit wie heute so gut wie fast ein großer Teil vieler Fahrten doch beinahe kaum irgendwelche nennenswerten Verspätungen hatte …

Im nächsten Leben gehe ich zur Bahn und heimse das Verständnis selber ein.