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Berlin ist für eine Landpomeranze immer noch eine Reise wert. Mit dem schweren Stativ (das kleine leichte neue ist irgendwo im Keller verbuddelt) im Schlepptau, weil das Wetter schon gestern morgen ganz elend und mies aussah: Da bleibt dann wenigstens noch die Hoffnung auf ein paar schöne Aufnahmen bei Regen in der Dunkelheit.

Und auf ein Pfund Kaffee, denn zuhause ist die Kaffeedose wieder mal leer … 

Man sieht’s sofort: War im Park Inn am Alexanderplatz (gigantisch und unglaublich effizient) und von dort aus eine lange Runde durch den Regen. Kamera auf dem Stativ und den Hut immer über der Kamera, die Kamera immer wieder unter einem Hausvorsprung aufgebaut. Da die Kamera den Hut tragen durfte, läuft bei jetzt die Erkältung auf. 

Das geht gut und die Berliner gehen locker damit um (niemand hat mir erklärt, ich wäre verrückt). Berliner sind halt daran gewöhnt, dass Berlin fotografiert wird. 

Der Alexanderplatz ist rundherum im weiten Umkreis von jungen Stadtstreunern besiedelt. Ooch keene Probleme … Und erstaunlich sauber ist es überall, trotz der zahllosen MacDonalds und Burger Kings. Selbst unser Dorfplatz in Vluyn sieht nicht so clean aus wie der Alexanderplatz. 

Aktives Einsteigen bei der Bahn

Nur ein Tag in Berlin und zurück: Das Einsteigen in den ICE funktioniert genauso wie das Einsteigen in die Regionalbahn bei Feierabend: aktives Einsteigen. Aktives Einsteigen bedeutet, dass jedermann (und wirklich jedermann und jederfrau) versucht, schon in den Zug zu gelangen, während die Angekommenen noch aussteigen. Wir verwandeln sich in eine Stampede aus rücksichtslosen Ochsen, die alte Omas erbarmungslos umtrampeln.

Als der Alexanderplatz noch in Ostberlin lag, war alles anders. Bei meiner ersten Fahrt durch Ostdeutschland war ich völlig überrascht von der Freundlichkeit und der Rücksichtnahme der Berliner – trotz meines überdimensionieren Dienstwagens. Und von der Freundlichkeit in Hotels, den Imbissbuden und den Behörden, noch bevor ich meinen westdeutschen Pass vorlegte und danach auch. Aber wahrscheinlich sind die Berliner von damals längst durch westdeutsche Berliner verdrängt worden.