Samstag Abend – der Ansturm auf die Bahn ist mal wieder unglaublich. Hätte ich meine frisch gewaschenen Blusen mit in die Regionalbahn von Köln nach Düsseldorf genommen, wären sie glatt geplättet worden …
Und wie jeden Samstag gibt es den schon fast klassischen Aufenthalt vor dem Düsseldorfer Bahnhof mit „Personen auf den Gleisen“ (es muss ja einen Grund haben, dass die Düsseldorfer von ihren Nachbarn auch liebevoll als „Düsseldoofer“ bezeichnet werden).
Immerhin mit bester Unterhaltung im ersten Wagon: Eine Junggesellen-Abschiedsgesellschaft. Da muss der Kandidat jede Menge Kleinkram an wildfremde Leutchen verkaufen. Zwei Fotos und eine Pfeife ohne jeglichen Gegenwert erhandelt … was fange ich nun mit meinem neu entdeckten Talent nur an?
Wenn ich Abends mit Bus und Bahn nach Hause fahre, stelle ich mir doch immer wieder eine gemütliche Fahrt vor: Während die Landschaft vorbeibraust eine Zeitung lesen, vielleicht eine Runde surfen oder einfach nur dösen. Aber das ist wie die Vorstellung von einem ruhigen Wochenende: So etwas existiert nur in alten Geschichten und hat es in Wirklichkeit so gut wie nie gegeben. Jedenfalls nicht an einem Samstag Abend …